Abenteuer Krakau – Eine Reise in Geschichte, Gegenwart und Gemeinschaft

Vom 16. bis zum 20. Juni 2025 verwandelte sich unsere Klasse 9a der Oberschule Schleife in eine kleine Reisegruppe auf den Spuren der Vergangenheit – und in Entdecker einer Stadt voller Geschichten. Unser Ziel: Krakau, eine Stadt, die mit ihrer bewegenden Geschichte, ihren beeindruckenden Bauwerken und ihrer lebendigen Atmosphäre weit mehr bot, als wir erwartet hatten.

Tag 1: Ankommen – und Staunen

Nach einer langen, aber entspannten Busfahrt erreichten wir Krakau – müde, aber voller Vorfreude. Kaum im Hotel angekommen, ging es direkt weiter auf Erkundungstour. Unser Rundgang durch die Altstadt fühlte sich an wie eine Reise durch die Zeit: Der riesige Marktplatz, das bunte Treiben, der Klang der Trompete vom Turm der Marienkirche – und dann das majestätische Wawel-Schloss, das wie ein stiller Wächter über der Stadt thront. Obwohl wir im Unterricht bereits Einiges über Krakaus Geschichte zwischen den Mauern dieser Stadt lebt. Es war beeindruckend – und ein wenig ehrfürchtig wurden wir stiller, als wir uns das alles ansahen.

Tag 2: Auschwitz – Worte reichen nicht

Der zweite Tag war schwer – im doppelten Sinn. Unsere Fahrt nach Auschwitz-Birkenau war keine gewöhnliche Exkursion, sondern eine emotionale Reise in die dunkelsten Kapitel der Menschheit. Zwischen den stillen Baracken, den Gleisen, die ins Nichts zu führen scheinen, und den verblassten Fotos in den Ausstellungen wurde uns die Unfassbarkeit des Holocausts bewusst. Der Ort ist still – und doch laut in seiner Botschaft: Vergesst nicht. Vieles von dem, was wir im Deutschunterricht über „Schindlers Liste“ und die Rettung von Juden durch Oskar Schindler gelernt hatten, bekam hier eine neue Tiefe. In der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hatten wir bereits zuvor über das grausame System der Tötungsanstalten gesprochen – aber Auschwitz ließ uns Geschichte fühlen. Es war schwer, bedrückend, aber auch wichtig. Und am Abend – ungewöhnlich leise – redeten wir trotzdem noch lange darüber.

Tag 3: Perspektivwechsel auf der Weichsel

Nach dem emotional intensiven zweiten Tag tat es gut, Polen einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei strahlendem Sonnenschein glitten wir am dritten Tag mit dem Boot sanft über die Weichsel. Die Fahrt führte uns entlang der Ausläufer der Hohen Tatra. Mit dem Wind im Gesicht schweifte der Blick über malerische Felsformationen und beeindruckende Landschaften. Begleitet wurde die Tour von spannenden Informationen über diese Region an die polnisch-slowakische Grenze, die Natur, Geschichte und Kultur auf faszinierende Weise verbanden.

Tag 4: Rutschen, Wellen, Lachen – ein Tag im Wasserpark

Der vierte Tag war genau das, was wir brauchten: unbeschwert und voller Spaß. Im „Park Wodny“, einem der größten Wasserparks Polens, tobten wir uns aus, rutschten um die Wette, entspannten im Whirlpool und ließen den Alltag einfach mal los. Es war ein Tag voller Lachen und der perfekte Ausgleich zu den ernsteren Tagen zuvor. Selbst unsere Lehrer konnten sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als sie uns auf der Reifenrutsche sahen.

Tag 5: Abschied mit vollem Herzen

Am letzten Morgen stiegen wir mit einem Koffer voller Erinnerungen in den Bus. Die Rückfahrt war ruhig, fast ein bisschen wehmütig – aber auch erfüllt. Denn wir kamen nicht nur mit Souvenirs, sondern mit neuem Wissen, stärkerem Zusammenhalt und vielen unvergesslichen Momenten zurück nach Hause.

Fazit: Eine Reise, die bleibt

Unsere Klassenfahrt nach Krakau war mehr als nur ein Ausflug. Sie war eine Erfahrung – intensiv, bewegend, lustig und lehrreich zugleich. Wir sind als Klasse zusammengewachsen, haben Geschichte erlebt statt nur gelesen und Orte gesehen, die uns berührt haben. Ein großes Dankeschön geht an unsere Lehrkräfte und Begleitperson, die diese Fahrt möglich gemacht haben – und an Krakau, eine Stadt, die uns so viel gegeben hat.

Autorin: Lucy Pätzold